Wussten Sie eigentlich …

… dass in einem NASA-Planspiel die Gruppenmeinung ganz oft jeder Einzelentscheidung überlegen ist? Versuchsteilnehmer sollen nach einer imaginären Mond-Notlandung 15 verfügbare überlebensnotwendige Hilfsmittel nach Wichtigkeit ordnen. Die kollektive Intelligenz kann im Zweifelsfall lebenswichtig sein.

Schwarmintelligenz – das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Nietzsche behauptete: „Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes – aber bei Gruppen die Regel.“ Das ist prinzipiell nicht widerlegbar, aber wohl oft dem Umstand geschuldet, dass willfährige Menschen auf machtbesessene Despoten treffen. James Surowiecki demonstrierte in seinem 2004 erschienen Buch „Die Weisheit der Vielen“ die Überlegenheit gemeinsamer Entscheidungen. Die Gruppenwahl ist nicht stets die beste Option. Think Tanks, Superschlaue, und Inselbegabte mögen da und dort herausragen. Jedoch sind diese Entscheidungsgenies nicht Massenware. Das Wissen der Normalbegabten verhält sich nicht automatisch kumulativ, summiert sich nicht einfach auf. Wenn aber in einer Gruppe keine Hierarchien herrschen, also keine Entscheidungshackordnung dominiert, wenn die Unabhängigkeit der Meinungsäußerung gegeben ist, wenn das verfügbare Wissen gut gebündelt wird, dann schafft die Gruppe den entscheidenden Mehrwert, der aber mathematisch nicht berechenbar ist. Dennoch bleibt Vorsicht geboten. Safety in numbers beschreibt die vermeintliche Sicherheit in großen Menschenmengen. Was alle denken und tun, kann demnach offenbar kaum falsch sein. Unkritisch der Mehrheit zu folgen kann schlimmstenfalls tödlich sein, aber überzufällig häufig ist die Weisheit der Gruppe ein guter Ratgeber.

Key Takeaway: Seine eigenen Gedanken denken zu dürfen, frei zu entscheiden, der eigenen Façon zu folgen, sind hohe Güter. Die zunehmende Komplexität unserer Welt kann aber auch von herausragenden High Performern immer weniger effizient bewältigt werden. Nutzen Sie öfter mal die Weisheit der Gruppe! Führung im Team ist modernes Führen und das muss nicht nur auf die Arbeitswelt beschränkt bleiben.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger