Wussten Sie eigentlich …
… dass laut Techniker Krankenkasse 64 % der 18- bis 25-jährigen seelisch belastet sind? Hauptgrund dafür sind Anforderungen in Schule, Studium und Beruf. Nach Zukunftssorgen aller Art wird auch die Ablenkung durch das Smartphone als erheblicher Belastungsfaktor genannt.
Lebenspraktische Kompetenz
Unsere Welt wird als VUCA, seit kurzem als BANI oder auch als RUPT oder TUNA beschrieben. Diese verschiedenen englischen Akronyme stehen für viel Gleiches. Die Welt dreht sich immer schneller, der Überblick geht verloren, nichts lässt sich wirklich vorhersagen, es ist von allem viel zu viel und das überall, die Tragfähigkeit macht dem wankenden Untergrund Platz, Klarheit, Eindeutigkeit oder Standards gibt es immer weniger. Das Ganze verwirrt und verunsichert uns, wir verstehen es nicht mehr und reagieren mit Angst. Der Mensch passt in seine selbst so geschaffene Welt nicht mehr, verliert immer häufiger und intensiver den Halt, fällt einfach raus. Wenn die Welt immer ver-rückter wird, ist der stabile, robuste, resiliente Zeitgenosse um so stärker gefordert. Jetzt wissen wir aber, dass nach der Helikopter-Eltern-Generation nun als Erweiterung davon die Rasenmäher- oder Schneepflug-Eltern ihren Nachwuchs beglücken. Wenn der behütende, goldene Käfig verlassen werden muss, haben Eltern längst den Weg frei geräumt. Freie Bahn für glückliche Kinder. Möchte man meinen. Die Realität spricht eine ganz andere Sprache. Wer es nicht gelernt hat, Probleme zu lösen, wird von Schwierigkeiten oder auch alltäglichen Anforderungen ungeschützt überfordert werden. Lebenspraktische Kompetenzen werden in der psychotherapeutischen Versorgung in Skills-Trainings aufbereitet. Wer Schaden genommen hat, kann sich Knowhow holen, wie mit der nächsten Anforderung psychisch gesünder umgegangen werden kann. Heranwaschsende mit kultivierten Illusionen unvorbereitet auf die Lebensweltrealität loszulassen, ist mehr als unverantwortlich. Und das sowohl für die noch unfertigen Menschen, als auch für die soziale Umgebung um sie herum.
Key Takeaway
Selbstverantwortung, Eigenständigkeit, emotionale Stabilität, soziale Verträglichkeit, eine von innen agierende Motivation, Disziplin und Durchhaltevermögen, Wichtiges von Unwichtigem trennen können, ein Selbstbild, das zum Fremdbild passt, Einbindung in soziale Netze, Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, gesunde Selbstbehauptung, Rücksicht, Respekt, Dankbarkeit und manchmal auch Demut, sich selbst als wirksam erleben, einen Sinn im eigenen Dasein finden, all das hilft, um nicht bei jeder Belastung aus den Latschen zu kippen. Künstliche Intelligenz alleine wird da kein Ersatz sein.
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Ihr
Dr. Stefan Gerhardinger