Wussten Sie eigentlich …
… dass die Rational-Emotive-Psychotherapie ein A-B-C der Gefühle beschreibt? Auf ein zunächst neutrales auslösendes Ereignis (A) folgen automatische Bewertungen (B), also aus Grundeinstellungen resultierende Gedanken, die in eine emotionale Konsequenz (C) münden.
Bleiben Sie unberechenbar!
Identität, als die Summe aller erfolgten Identifikationen, ergibt den unverwechselbaren Wiedererkennungswert einer Person, eine Art Fingerabdruck unserer Persönlichkeit. Wir spielen im Leben unterschiedliche Rollen, Identität aber bleibt gleich beim Wechsel der Rollen. Identisches Verhalten verschafft uns Spurtreue, mündet in Verlässlichkeit und auch Prognostizierbarkeit. Eingefahrene Wege machen das Leben jedoch nicht nur komfortabel, sie können auch zu einer unnötigen Einengung des Verhaltensrepertoires führen. Stabile wenn-dann-Regeln, also Entscheidungsalgorithmen, werden sich verändernden Gegebenheiten nicht immer gerecht. Insbesondere in sozialen Interaktionen ist es oft befreiend, das eigene Stammgleis verlassen zu können. Wir müssen nicht die Marionette der Umstände sein, nur weil wir eine unverbrüchliche Treue zu inneren Programmierungen verspüren. Desto berechenbarer oder auch ausrechen barer wir für unser Gegenüber sind, desto eher werden wir Opfer mancher Manipulation. Diese Beeinflussung muss nicht bösartigen Absichten entspringen, kann uns aber nach erfolgtem Einsatz in unerwünschte Richtungen manövrieren. Wenn Sie ein persönliches Ausmanövriert sein, eine Schach-matt-Situation, eine immer wiederkehrende Opferrolle aktiver vermeiden wollen, gönnen Sie Ihrem Auftreten manche Unberechenbarkeit. Damit ist nicht gemeines, skrupelloses, andere verletzendes Verhalten gemeint, sondern zulässige Abweichungen vom persönlichen Mainstream. Jede Nutzung von Freiheit bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, das macht die Sache oft so schwer. Überraschen Sie sich öfter mal selbst! Gewähren Sie sich Spielräume!
Key Takeaway
Wenn Sie nicht wollen, dass auf immer gleiche Auslöser immer gleiche emotional belastende Situationen folgen, dann sollten Sie Ihre automatisch und unbewusst agierenden Bewertungen aktiv identifizieren, sie auf Brauchbarkeit prüfen und ggf. diese Schadsoftware modifizieren. Wie Sie zu mehr Ausgewogenheit, Angemessenheit und Liberalisierung im Denken kommen, verrät Ihnen der bewährte Selbsthilfe-Klassiker „Vernunft und Emotion“ von Dieter Schwartz.
Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote wie etwa die Workshops „Selbstsicherheit und Selbstbehauptung“ oder „Emotionsregulation“. (www.caritas-grow.de).
Ihr
Dr. Stefan Gerhardinger