Minutenpsychologie

Wussten Sie eigentlich …

… dass Trigger primär Flashbacks nach Traumatisierungen auslösen? Diese individuell sehr spezifischen Auslöser versetzen Betroffene plötzlich in Zustände der Hilflosigkeit, Angst und Panik, bis hin zum Kontrollverlust.

So kenne ich mich ja gar nicht!

Wir alle reagieren mehr oder weniger häufig und individuell sehr verschieden heftig auf Umgebungsbedingungen. Gerade im Straßenverkehr mutieren auch gechillte Zeitgenossen unerwartet zu Wüterichen mit ungeahntem Aggressionspotential. Bei derlei emotionalen Durchbrüchen inflationär von Triggern zu sprechen, ist gemäß der psychologischen Definition von Triggern unangemessen übertrieben. Trigger lösen im Gehirn einen Notfallplan aus und sind somit Warnsignale mit Schutzfunktion. Was aber ist der tiefere Sinn, wenn wir auf penetrante Schlauberger, selbstgerechte Moralapostel, unverschämte Sozialschmarotzer, skrupellose Regelignoranten, hysterische Dramaturgen, schmerzende Grobiane, tödliche Langweiler und nimmermüde Nervensägen mit Kontrollverlust reagieren? Was gibt diesen Menschen die Macht, aus uns zu oft automatisch das Rumpelstilzchen, den begossenen Pudel oder den Hans Dampf in allen Gassen zu machen? Zugegeben, es gibt schlimme Zeitgenossen, die es meisterhaft verstehen, bei uns einen Nerv zu treffen, die sozusagen zielsicher unsere Feuermelder einschlagen und Alarmanlagen auslösen. Wenn wir die Contenance verlieren, sagt das aber sehr viel mehr über uns aus, als über das vermeintlich schuldige Auslöse-Gegenüber. Was sind Ihre Reizthemen? Wie kurz ist Ihre Zündschnur? Auf welche Sorte Mensch reagieren Sie stets allergisch? Wo enden Ihre Toleranzgrenzen? Sind Sie ganz besonders sensibel? Was gilt für Sie als Angriff auf Ihr Allerheiligstes? Wann schlägt Ihre Frontverteidigungswaffe sofort mit aller Härte zu?

Key Takeaway: Lernen Sie die schlummernde Seite Ihrer Seele kennen, treten Sie in Verbindung mit sich selbst. Wenn Auslöser mancherlei Saiten in Ihnen zum Schwingen bringen, muss das Ergebnis nicht die fremdgesteuerte Marionette sein. Stets souverän aufzutreten wird ein unerreichbares Ideal bleiben. Ein kultivierter Umgang mit sozialen Turbulenzen ist prinzipiell für alle von uns möglich. Oft hilft dafür eine kurze Handlungspause, die Meta-Ebene einnehmen, auf sich draufschauen und dann erst reagieren.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger