Minutenpsychologie

Wussten Sie eigentlich …

… dass sehr erfolgreiche Berühmtheiten wie der Regisseur Steven Spielberg, die Schriftstellerin Joanne K. Rowling, Microsoft-Mitbegründer Bill Gates und Apple-Mitbegründer Steve Wozniak sehr introvertierte Menschen sind? Je nach Statistik zählen kulturunabhängig 30 bis 50 Prozent der Menschen zu den Introvertierten.

Extraversion und Introversion

In asiatischen Ländern gilt zurückhaltendes Veralten als sozial hochwertig. US-Amerikaner hingegen scheinen die personifizierte Extraversion zu sein. Extravertierte gelten als kompetenter, interessanter, werden als klüger wahrgenommen, wirken sympathischer als ihre ruhigeren Zeitgenossen. Ein offensiv interagierender Mensch holt sich seine Energie von außen. Mitunter sind Extravertierte auch deshalb erfolgreicher, weil sie proaktiv kommunizieren und damit das Wissen anderer abgreifen. Extravertierte denken schnell, sind unternehmungslustig und können gut improvisieren. Eine übertriebene Selbstdarstellung ist dem Narzissmus nahe und kann in Überforderung, Erschöpfung, Entfremdung und Selbstisolation münden. Dick auftragen hat seinen Preis. Introvertierte gelten als schüchtern, in sozialen Situationen mitunter als unbeholfen bis unsicher, erscheinen sensibel und nachdenklich. Die Gedanken dieser Menschen ziehen tiefe und weite Kreise. Introvertierte kommen nicht so schnell aus der Deckung, sind bei sich selbst zuhause und holen sich ihre Energie von innen. Die Qualitäten in sich gekehrter Menschen sind Fingerspitzengefühl, Vorsicht, analytisches Denken, Einfühlungsvermögen und Konzentration. Sie sind gute Zuhörer, mit denen sich intensive Gespräche führen lassen. Somit haben beide Persönlichkeiten Vor- und Nachteile. Wenngleich sich viele Menschen eine extravertiertere Variante für sich wünschen, ist gemäß Persönlichkeitspsychologie ein kompletter Switch vom einen zum anderen unwahrscheinlich bis unmöglich. Die Akzeptanz der eigenen Prägung stärkt psychisches Wohlbefinden. Leben Sie mit sich, nicht gegen sich!

Key Takeaway: Wie Yin und Yang sind Introversion und Extraversion polar einander entgegengesetzte Persönlichkeitszüge, die sich gut ergänzen können, solange keine Eigenschaft als Extrem zementiert ist. Wie viele extravertierte und wie viele introvertierte Richtungsgeber hat Ihr inneres Team? Wo sehen Sie Entwicklungspotentiale?

Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote, insbesondere den Workshop zur Persönlichkeitsbildung „Auf dem Weg zu mir“ am 09.10.2024 (www.caritas-grow.de).

Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger