Minutenpsychologie

Wussten Sie eigentlich …

… dass der Mensch zentrale emotionale Grundbedürfnisse hat? Wir streben nach sicherer Bindung, nach Autonomie, nach Selbstwertsteigerung, nach Selbstkontrolle und nach Freiheit im Ausdruck von Bedürfnissen und Gefühlen.

Immer mehr Beziehungslegastheniker?

Die angemessene Befriedigung unserer Grundbedürfnisse erfordert das menschliche Gegenüber als Sparringspartner, Rückmeldequelle, Stütze, Korrektiv, Motivator, Guide, wärmendes Nest, Geborgenheitsspender. Sind unsere emotionalen Bedürfnisse in stimmiger Weise lebbar, stärkt das den psychisch gesunden Organismus. Es scheint aber immer weniger selbstverständlich zu sein, beziehungstaugliche Menschen zu finden, die uns einen Gewinn aus dem Zusammensein mit ihnen ziehen lassen. Zu viele tölpelhaft-ungelenke Plaudertaschen, ermüdende Langweiler, selbstbeweihräuchernde Egomanen, ausufernde Platzhirsche, unverbesserliche Regel-Ignoranten, nichtssagende Bassd-scho-Menschen, zum Fremdschämen herausfordernde Dauer-Peinliche, Energievampire und skrupellose Vorteilsnehmer säumen unseren Weg. Dazu gesellen sich immer mehr Verpeilte, die ständig irgendwo irgendwie im Weg stehen. Viele Menschen scheinen kaum mehr ein Gespür für soziale Situationen zu haben, wirken seltsam abgebrüht, ohne feinfühlige Antennen, sehr mit sich selbst beschäftigt. Zum Selbstcheck Ihrer Beziehungsqualitäten können Sie sich an folgenden Attributen orientieren: Beziehungsfähigkeiten sind Warmherzigkeit, Zuverlässigkeit, Fairness, Freundlichkeit, Intelligenz, Vertrauenswürdigkeit, Selbstoffenbarung, Ehrlichkeit, Vertrauen, Wertschätzung, Empathie, Zuhören können und wollen. Mal ehrlich: Wie viele Menschen gibt es in Ihrem näheren Umfeld, die solche Kriterien erfüllen? Wie viele Menschen haben Sie, die Ihnen wirklich gut tun? Wann geht es Ihnen wie Goethes Faust: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“? Letztendlich sind wir für unsere Bedürfnisse selbst verantwortlich. Klare Kommunikation, mancherlei berechtigte Forderung und das bewusste Halten der eigenen Position sind in heutigen Zeiten immer mehr gefragt.

Key Takeaway: Wir glauben ja gerne, dass es die anderen sind, die das Soziallleben erschweren. Das mag psychisch gesund, aber sicher nicht durchgängig richtig sein. Eine Investition in Sozialkontakte durch qualitativ gute Beziehungsgestaltung hilft unserem Gegenüber und uns selbst gleichermaßen, wenngleich der Return on Invest hier noch nicht wissenschaftlich belegt ist. Selbstsüchtige Menschen sind unfähig, andere zu lieben, aber sie sind auch nicht fähig, sich selbst zu lieben.“ (Erich Fromm)

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger