Minutenpsychologie

Wussten Sie eigentlich …

… dass süchtiges Verhalten durch Wiederholungszwang, Dosissteigerung, psychische oder physische Abhängigkeit und Entzugserscheinungen gekennzeichnet ist?

Sucht hat viele Gesichter

Sucht mag eine Suche sein, stammt aber etymologisch nicht von suchen, sondern von siechen. Ziel von Suchtverhalten ist es, positive Gefühle zu erzeugen und negative Gefühle zu unterdrücken. Lustgewinn erfolgt eher spontan, Sucht aber geht strukturiert und damit festgelegt seinen Weg. Sucht macht unfrei. Fünf Prozent aller Beschäftigten gelten als alkoholsüchtig, weitere zehn Prozent als stark gefährdet. Alkohol ist beileibe nicht die einzige Suchtgefahrenquelle und es ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, insbesondere bei nicht gut identifizierbaren Süchten. Eine Medikamentenabhängigkeit etwa kann lange Zeit unentdeckt bleiben. Die Gefahren der Süchte lauern überall, für alle von uns. Die Wege in eine Suchtmittelabhängigkeit führen über den Genuss, die Gewöhnung, den schädlichen Konsum und letztendlich den Kontrollverlust. Das kann sehr schnell gehen, oder aber schleichend über lange Zeiträume hinweg. Suchtmittel haben neben all dem Schaden, den sie nachweislich anrichten, zumindest kurzfristige und schnell verfügbare angenehme Wirkungen, das macht sie so gefährlich. Sich selbst süchtiges Verhalten einzugestehen, fällt ungemein schwer. Verleugnungstendenzen und ein hinlänglich als Reduktion der kognitiven Dissonanz bekanntes sich in die eigene Tasche lügen verstellen den Weg zur Veränderung. Das Suchtproblemen des Einzelnen betrifft immer auch das ihn umgebende System. Sucht geht uns alle an.

Key Takeaway: Testen Sie sich selbst. Verzichten Sie in einem selbst festgelegten Zeitraum bewusst auf alltäglichen Konsum, egal ob Alkohol, Zigarette, Spiele, Daddeln am Handy oder was sich sonst in ihrem Leben als bedenkliche Gewohnheit unkritisch breit gemacht hat. Sie werden erfahren, ob und wenn ja wie abhängig Sie aktuell sind. Lesen Sie Hans Falladas „Der Trinker“ und Sie werden ernüchtert sein.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote (www.caritas-grow.de), zur eben beschriebenen Problematik insbesondere den Workshop zur Suchtprävention in der Arbeitswelt „Die erhoffte Lösung darf nicht aus dem Problemtopf kommen!“

Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger