Minutenpsychologie

Wussten Sie eigentlich …

… dass das innere Kind in der Psychologie für Muster des Fühlens, Denkens und Handelns steht, die aus frühen Erfahrungen entstehen? Was wir in der Kindheit an Negativem erleben, wird in unserem Gehirn und im Körper gespeichert. Wenn wir es nicht verarbeiten, wirkt es unbewusst bis in die Gegenwart.

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit …

… sagte Erich Kästner. Unsere Kindheit bleibt uns erhalten, sie prägt unser Erleben und Verhalten. Die menschlichen Grundbedürfnisse streben nach Bindung, Autonomie und Kontrolle, Lustbefriedigung und Unlustvermeidung sowie Anerkennung. Im besten Fall entwickeln Kinder Urvertrauen, also eine sichere Bindung, und damit ein gutes Modell für künftige Beziehungen. Aber: Es gibt keine perfekten Kindheiten, weil es weder tadellose Eltern, noch eine ideale Welt gibt. Im Grunde nehmen wir alle Schaden. Jeder hat ein mehr oder weniger verletztes inneres Kind in sich. Unser inneres Kind kann trotzig, rebellisch, angepasst, aber auch frei sein. Ein negativ geprägtes inneres Kind empfindet sich oft als unzulänglich, schlecht, nicht liebenswert und entwickelt intensive Gefühle von Schuld und Scham. Hinzu kommt die Furcht, von anderen Menschen verlassen und zurückgewiesen oder aus einer Gruppe ausgeschlossen zu werden. So entstehen Schemata und damit eine Sichtweise, eine Erwartungshaltung oder auch eine innere Landkarte, wie wir die Welt um uns herum strukturieren. Erfahrungen und Erwartungen werden vom inneren Kind auf andere Menschen projiziert, von diesen dann unbewusst reflektiert. Das kann dazu führen, dass eben diese Schemata nur noch weiter verfestigt werden. Die Arbeit mit dem inneren Kind bedeutet, das Unbewusste ins Bewusste zu holen. Entdecken Sie Ihre inneren Saboteure. Dabei ist es wichtig, Kontakt zum inneren Kind herzustellen, die Erinnerung an die Kindheit lebendig zu machen. Dann braucht das innere Kind Führung durch uns als liebevollen Erwachsenen und Lehrmeister. Es gilt Verantwortung für das eigene Ich zu übernehmen, denn eine mögliche Schuld anderer ist kein eigener Schritt zur Veränderung. Vom inneren Kind kann der Erwachsene in uns lernen. Schließlich geht es um den angemessenen Umgang mit Bedürfnissen und Grenzen.

Key Takeaway: Scheinriesen gibt es genug, nicht nur in der Augsburger Puppenkiste. Die Arbeit mit dem inneren Kind kann auch bedeuten, Ressourcen zu entdecken und sich positive kindliche Anteile zunutze zu machen. Kinder sind Lebensträumer, neugierig, weltoffen, phantasiebegabt, kreativ, hartnäckig, ehrlich, fröhlich, emotional, sie suchen Kontakt, wollen spielend die Welt entdecken. Peter Maffay sang … „Irgendwo tief in mir, bin ich ein Kind geblieben …“ Was soll daran falsch sein?

Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote (www.caritas-grow.de).

Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger