Wussten Sie eigentlich …

… dass Nahrungsverzicht die Serotoninkonzentration im extrazellulären Raum erhöht und Erregungszustände wie Angst oder Stress reduziert? Serotonin wirkt zudem insbesondere antidepressiv.

Frühjahrsputz von innen

Fasten in Form von Nahrungsverzicht oder Nahrungsreduktion bewirkt physiologisch ein Absinken des Blutdrucks, die Stressresilienz nimmt zu und die Entzündungshemmung steigt an. Die Psyche profitiert vom Fasten in vielerlei Hinsicht: Die Schlafqualität verbessert sich, die Konzentrationsfähigkeit nimmt zu, die Leistungsfähigkeit wird gesteigert, das Körperschema wird positiv beeinflusst. Darüber hinaus zeigen sich hilfreiche Einflüsse auf Schmerzerleben und emotionale Missbefindlichkeiten aller Art. Fasten bezieht sich dabei nicht nur auf Einschränkungen in der Nahrungsaufnahme. Zigaretten, Alkohol, Medienkonsum und vieles mehr können unbeaufsichtigt eine gesunde Grenze schnell und anhaltend überschreiten. Fasten kann auch die eigene Arbeitsintensität zum Inhalt haben. Eine Fastenzeit bedeutet für viele Menschen ein Reset, ein Unterbrechen bisheriger Abläufe und damit einen Neustart. Ein Verzicht oder auch nur der Versuch der Einschränkung stellt Gewohnheiten in Frage, macht Abhängigkeiten bewusst und ebnet den Weg zu neuer Unabhängigkeit. Psychologische Phasen des Fastenvorgangs können sein: Klärung der Motivation; Los-Lassen von Gewohnheiten und Automatismen; Achtsamkeit, Selbstwirksamkeitserwartung und Des-Identifikation; Fastenbrechen oder Re-Feeding; Veränderungen im Life-Style und im Bewusstseinsstandpunkt. Fasten stärkt die Selbstkontrolle, kann aber auch süchtig machen. Oscar Wilde bietet uns einen ganz anderen Blickwinkel: „The only way to get rid of a temptation is to yield to it!”

Key Takeaway: Fasten darf nicht zur Überforderung werden. Klären sie Ihre Ambivalenzen. Definieren Sie Ihr Fastenprogramm eindeutig. Worauf wollen Sie in welcher Intensität, wie lange und vor allem warum verzichten? Wie belohnen Sie sich für die Zielerreichung. Welche Selbstaffirmationen werden ihnen helfen? Nutzen sie die Fastenpotentiale: Genehmigen Sie sich Selbstwirksamkeit, Stolz auf Erreichtes, Neukalibrierung und Befreiung von unnötigem Ballast. Vielleicht erreichen Sie ja auch transzendentale Bewusstseinszustände.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger