Wussten Sie eigentlich …

… dass Moral als Überbegriff für Gesetze und Regeln gilt, die in einer Gesellschaft allgemein anerkannt sind? Ein moralisch handelnder Mensch verhält sich demnach aus gesellschaftlicher Sicht gut und richtig und trifft gerechte Entscheidungen.

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“

… lehrt uns Bertolt Brecht in seiner Dreigroschenoper. Sozialisation ermöglicht das Hineinwachsen in eine Gesellschaft. Moral ergibt sich aus Werten und Normen und fungiert damit als innerer Kompass des Handelns. Ethik versteht sich als die Philosophie der Moral. Sie reflektiert und befasst sich mit der Begründbarkeit moralischer Prinzipien. Eine zentrale Grundannahme von Lawrence Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung besagt, dass Moral erlernt wird. Dieser Prozess erfolgt in Stufen. In frühen Lebensjahren handeln wir gehorsam moralisch, um Strafe zu vermeiden. Es folgt dann eine „wie du mir, so ich dir“- Moral, dies beinhaltet einen Kosten-Nutzen-Abgleich. In einer weiteren Stufe orientiert sich unser moralisches Verhalten an den Erwartungen der sozialen Umgebung, ehe wir die gesellschaftlichen Rechte und Gesetze weitestgehend verinnerlicht haben. Wenige Profis der Moralentwicklung gehen darüber hinaus und erkennen einen ungeschriebenen Sozialvertrag. In einer Endstufe werden schließlich universell-ethische Prinzipien die Leitlinie allen Handelns. Diese Stufen der Moralentwicklung werden beileibe nicht von allen Menschen komplett durchlaufen, die meisten bleiben an der einen oder anderen Stufen hängen. Das sind nicht nur die pathologisch auffälligen dissozialen Persönlichkeiten. Letztendlich ist es auch eine Frage moralischer Reife, über unmoralisches Verhalten zu urteilen.

Key Takeaway: Ethische Dilemmata und damit moralische Zwickmühlen säumen unseren Lebensweg. Wenn Sie zur Rettung des Lebens Ihres Partners, Kindes, Vaters oder Mutters ein teures Medikament benötigen, dies aber nicht bezahlen können, dürfen sie dann einen anderen Menschen überfallen und ihn ausrauben, um Geld für die überlebensnotwendige Medizin zu haben? Wer ethische Dilemmata klar erkennt, bewusst damit umgeht und für deren angemessene Auflösung sorgt, stärkt seine moralische Reife ungemein.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger