Wussten Sie eigentlich …

… dass sich die Lebenserwartung in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr als verdoppelt hat? Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt belief sich 2020 für Männer auf 78,9 und für Frauen auf 83,6 Jahre.

… allmählich dämmert es!

Und wieder geht ein Jahr zur Neige, die Lebensuhr läuft unerbittlich. Das Alter ist nicht nur das Ergebnis verstrichener Zeit, es ist die Summe vielfältiger Veränderungen. Der Mensch sieht und hört schlechter, hat zunehmend Einbußen in der Beweglichkeit, das Denken verliert an Elastizität, die Gedächtnisleistung wird allmählich, mitunter auch rapide schlechter, die Wahrscheinlichkeit körperlicher Erkrankungen nimmt bedrohlich zu und nicht alle Beziehungen überleben. Damit erscheint das Alter als eine bloße Ansammlung teils massiver Verluste. Andererseits gibt es im Alter auch einige Zugewinne, was gemeinhin als Altersweisheit betrachtet wird. Wichtiges von weniger Wichtigem lässt sich jetzt entschiedener trennen, kleinere Probleme verblassen gegen andere Herausforderungen, die unausweichlich bemessene Lebenszeit lässt auf Wesentliches fokussieren. Immerhin kann es auch sehr entspannend sein, nicht mehr müssen zu müssen. Der Produktivitätsdruck hat ausgedient und der Ruhestand erlaubt es, Dinge intensiver zu genießen, als im vorher geführten Leistungsleben. Manche entdecken jetzt eine ganz neue Wichtigkeit und blühen in ihren Rollen als Oma und Opa auf. Ein alter Mensch zu sein ist womöglich nicht das Schönste überhaupt, aber wer nicht alt werden will, muss ganz einfach früher sterben. Das ist auch nicht unbedingt eine positive Lösung. Alter und Würde können sehr enge Verwandte sein.

Key Takeaway: Die Lebensqualität im Alter ist zu großen Teilen eine Funktion des bis dahin gelebten Lebens. Ein vielfältig gestaltetes Leben verschmerzt Verluste eher. Wer auf vielen Säulen steht, kann besser kompensieren. Ein reicher Fundes gelebten Lebens kann auch bedeuten, lange vom Angesparten zehren zu können. Und: Wer es immer schon verstand, gut zu leben, wird auch im höheren Lebensalter viele Schätze entdecken.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger