Wussten Sie eigentlich …
… dass der Werther-Effekt die fatale Wirkung von Vorbildern beschreibt? Nachdem Goethe seinen Roman „Die Leiden des jungen Werther“ veröffentlichte, worin sich ein verschmähter Liebhaber das Leben nimmt, kam es zu zahlreichen Nachahmungstaten.
Wer hat mir Modell gestanden?
„Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns sowieso alles nach“ wusste Karl Valentin. Modelllernen beschreibt die Bedeutung von Vorbildern für unsere Entwicklungsgeschichte. Die Lernpsychologie unterscheidet zwischen Mastery und Coping Models. Letztere sind prägender, denn sie erscheinen nicht perfekt, sondern lassen uns zuschauen, wie Lösungen gefunden werden. Vorbilder sind begeisternde und prägende Ideengeber, mit denen wir uns identifizieren, deren Eigenschaften und Erfolge wir bewundern. Derlei idealisierte Muster zeigen uns, was im Leben möglich ist, wir eifern ihnen nach. Diese Leitbilder sind Teil unseres Orientierungsmanagements. Sie fungieren ungefragt als Entscheidungsarchitekten, die den Möglichkeitsraum unserer Handlungen beeinflussen. Vorbilder sind nicht automatisch ethisch-moralisch wertvoll. Es gibt auch Inspiratoren, die uns in falsche Richtungen lenken. Manche schlechten Vorbilder helfen aber auch dabei, sich abzugrenzen, und einen persönlich richtigeren Weg einzuschlagen. Häufig werden bei Befragungen zu Idolen oder beispielgebenden Menschen Gandhi und Mutter Teresa genannt. Kinder neigen eher dazu, so mutig und pfiffig sein zu wollen wie Pippi Langstrumpf. Die aktuelle Kindergeneration dürfte da eher Peppa Wutz nutzen. Tatsächlich haben wir nicht ein einziges Vorbild, sondern viele Lehrmeister fürs Leben. Was waren oder sind Ihre prägenden Leitfiguren? Welche Ideen, Verhaltensweisen und Einstellungen haben Sie von wem kopiert? Was sind Ihre Qualitäten als Vorbild?
Key Takeaway:
Seien Sie beruhigt: Menschen, die herausragende Leistungen erbracht haben, taten dies fast immer auf einem begrenzten Gebiet. Thomas Mann konnte schreiben, Wolfgang Amadeus Mozart komponieren, Picasso malen, sonst konnten sie nichts Herausragendes, Mozart war eher lebensuntüchtig. Es gibt aber dabei auch Ausnahmen, wie etwa die Universalgenies Friedrich II, Goethe, Leonardo da Vinci oder Michelangelo.
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Ihr
Dr. Stefan Gerhardinger