Wussten Sie eigentlich …

… dass psychologisch betrachtet Problemlösen definiert wird als das Beseitigen eines Hindernisses oder das Schließen einer Lücke in einem Handlungsplan? Dies erfordert bewusste kognitive Aktivitäten, wodurch das Erreichen eines beabsichtigten Ziels möglich gemacht werden soll. Das hört sich vernünftig an.

Wo ist denn da das Problem?

Mit Problemen konfrontiert zu sein, schränkt allzu oft unsere Kreativität ein. Daher neigen wir dazu, mit nur noch größerer Kraftanstrengung die Schraube in die verkehrte Richtung zu drehen. Das Falsche muss aber nicht immer richtig sein. Wer ein Problem hat, ist erst einmal in der Defensive. Wir ersetzen das Wort Problem gerne durch den Begriff Herausforderung. Dieser ist positiver besetzt und suggeriert, dass wir aktiv-offensiv sein können. Manche Menschen sehen bekanntlich in jeder Lösung ein Problem, andere verschreiben sich eher folgender Einstellung: Problem talk creates problems, solution talk creates solutions. Und: Wenn man ein Problem nicht lösen kann, sollte man sich vom Problem lösen. Wie lösen Sie Probleme? Nach der Methode des Huhns, also mit der Versuch-und-Irrtum-Taktik? Das bedeutet z.B. solange kreuz und quer zu laufen, bis der Ausweg gefunden oder der Tod eingetreten ist? Oder strategisch mit der 6-Schritte-Methode des Problemlösens? Oder einfach einen Tag warten, eine Nacht darüber schlafen und dann schauen, ob das Problem die Nacht überhaupt überlebt hat? Effektives Problemlösen erfordert proaktiv, verantwortungsbewusst und zielstrebig zu sein. Wer ums Eck denken kann, hat dabei mancherlei entscheidende Vorteile. Gutes Problemlösen lebt auch davon, sich nicht vorschnell beirren zu lassen: „Das geht nicht, sagten alle. Und dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht.“

Key Takeaway: In sechs Schritten zur Problemlösung: 1. Beschreiben Sie zunächst Ihr Problem genau. 2. Sammeln Sie Lösungsideen und schließen Sie Möglichkeiten nicht vorschnell aus, lassen Sie auch scheinbar abstruse Ideen im Lösungsrepertoire. Bewerten Sie Ihre Optionen nach Erfolgswahrscheinlichkeit und Umsetzbarkeit, erstellen Sie dann eine Lösungsideenrangliste. 3. Wählen Sie die für Sie beste Lösung aus. 4. Machen Sie einen Plan zur Umsetzung. Setzen Sie Ihre Lösungsidee in die Tat um. 5. Überprüfen Sie den Erfolg. 6. Wenn Ihr Problem jetzt gelöst ist, kann dieser Prozess abgeschlossen werden. Wenn Ihr Problem nicht gelöst ist, kehren Sie (a) zu Schritt 1 zurück, um das Problem genauer zu beschreiben. Oder (b) Sie wählen bei Schritt 2 eine andere evtl. bessere Lösung aus und durchlaufen dann erneut die weiteren Schritte.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger