Wussten Sie eigentlich …

… dass sorgenvolles Grübeln ein Denken ohne Vorwärtsbewegung ist? Wie beim Running Sushi Prinzip kommen hier Probleme solange unverarbeitet vorbei, bis eine konkrete Aktion erfolgt.

Sorgenscheuche gefällig?

Das Marktforschungsunternehmen Ipsos befragt monatlich die Menschen in Deutschland zu ihren aktuellen Sorgen. Die Sorge vor dem Coronavirus ist nach kurzer Entspannung wieder deutlich angestiegen. Tabellenführer bei den Sorgen ist aber eindeutig die Inflation. Der Mensch ist eher ein Sorgenmagnet, denn eine Frohnatur. Phantasiebegabt wie wir sind, hat unser Kopfkino nahezu unendliche Möglichkeiten. Allerdings ist die Produktionsleistung für belastendes Material deutlich größer, als für Wohlfühlgedanken. Wir strudeln oft in die Problemtrance. Das Leben ist beileibe nicht immer schön und es endet in 100 % der Fälle tödlich. Dennoch müssen wir unsere Gedankenwelt nicht unkontrolliert Amok laufen lassen. „Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupt fliegen, kannst du nicht verhindern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern,“ wusste schon Martin Luther. Inwieweit Vogelscheuchen tatsächlich Vögel auf Distanz halten, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Aber es ist psychisch gesünder, wenigstens irgendetwas zu tun, als lediglich hilflos zuschauen zu müssen. Basteln Sie sich eine psychologische Sorgenscheuche, ob rein gedanklich-theoretisch oder besser noch praktisch-gegenständlich. Erlauben Sie sich Kreativität und Gedankenfreiheit. Mögliche Elemente einer Sorgenscheuche könnten sein: eine Portion Zuversicht, ein Vertrauen in die eigenen Stärken, die Besinnung auf Gelassenheit, ein Annehmen des Unveränderbaren, das Wachrufen von guten Erfahrungen, Kontakt zu Mitmenschen, die uns guttun und sich die Erlaubnis geben, trotz allem einfach mal was Schönes zu denken und zu tun. Verzichten Sie auf Versuche wie Ablenken und Unterdrücken, denn das funktioniert nicht.

Key Takeaway: Psychologischer Stress ist ein Produkt unseres Denkens. Kurzfristige Stressbewältigung beginnt mit einer Zäsur. Das bedeutet Innehalten, Prozesse unterbrechen, Abläufe hinterfragen, Alternativen erwägen und dann in die Aktion gehen. Es besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen hilflosem Ausgeliefertsein und kontrolliertem Umgang mit schadhaften Gedanken.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger