Wussten Sie eigentlich …

… dass im Jahr 2006 laut Daniel Goleman das Wort pizzled als Kombination von pissed und puzzled entstand? Gemeint ist damit das unschöne Gefühl, wenn unsere Interaktionspartner während der Unterhaltung das Smartphone zücken und in eine Parallel-Kommunikationswelt eintauchen.

Kontrenzier dich …

… titelte der Spiegel im November 2015. Konzentration ist die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristigen Zieles oder das Lösen einer gestellten Aufgabe. Konzentration erfordert geistige Energie. Emotionale Befindlichkeit wirkt sich auf die Fähigkeit zu Fokussieren aus, so oder so, d.h. sie festigt oder stört die Konzentration. Aufmerksamkeit verbindet uns mit der Welt um uns herum. Von Bedeutung ist dabei auch, dass Aufmerksamkeit wie ein Muskel funktioniert. Bei zu geringem Gebrauch verkümmert sie, bei guter Nutzung gedeiht sie. Unsere Konzentration kämpft ständig gegen Ablenkungen, innere wie äußere. Diejenigen, die gut fokussieren können, sind relativ immun gegen emotionale Turbulenzen.

Sich sammeln, Wesentliches von Unwesentlichem trennen, ganz bei der Sache sein sind Qualitäten, die in unserer zunehmend ADHS-geprägten Zeit keinesfalls mehr selbstverständlich sind. Unsere Aufmerksamkeitsspanne beträgt Forschungsdaten zu Folge ohnehin nur etwa 8 Sekunden, damit sind wir etwas schlechter als ein normaler Goldfisch. Die Kunst besteht darin, immer wieder aufs Neue zu fokussieren. Die Aufmerksamkeit will stets abgeholt und eingesetzt werden. Filmemacher wissen das, die Werbung und digitale Medien sowieso. Minutenlange Landschaftsaufnahmen der Prärie aus alten Western sind längst Geschichte. Es lebe der schnelle Schnitt, die in teils Sekundenbruchteilen wechselnden Szenerien. Die Zeit für eine Einstellung hat sich seit Einführung des Tonfilms von anfänglich durchschnittlich 10 Sekunden auf heute 5 verkürzt. In Actionfilmen sind das schon mal nur 1,6 Sekunden.

Key Takeaway: Die Amygdala ist das Radar des Gehirns für Gefahren, sie scannt unablässig unsere Umgebung hinsichtlich möglicher Bedrohungen und gibt ggf. Alarm. Wir werden überflutet von scheinbar wichtigen Informationen, Angeboten, Neuigkeiten, Optionen. In diesem Mega-Überangebot sollten wir unsere Schwerpunkte setzen. Dafür ist bewusste Fokussierung jedem Autopilot-Modus deutlich überlegen. Schreiben Sie sich eine not-do-do-Liste. Manchmal ist weniger mehr!

P.S.: Lesen Sie den Titel der heutigen Minutenpsychologie noch einmal konzentriert!

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger