Wussten Sie eigentlich …

… dass unser Gehirn gerne mit einem Computer verglichen wird, aber tatsächlich quantitativ wie qualitativ leistungsstärker ist, eine in der Regel längere Lebensdauer hat und bezüglich Kreativität wie Entscheidungskompetenz ohnehin schwer zu schlagen ist?

Das weiß ich noch ganz genau …!

Das Gehirn ist Sitz unseres Erinnerungsvermögens. Gedächtnis wird definiert als die mentale Fähigkeit, Informationen zu enkodieren, zu speichern und abzurufen. Gemäß eines Mehrspeichermodells arbeiten Sensorischer Speicher, Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis bei der Verarbeitung und Aufbereitung von Information stets zusammen. Offenbar ist es für die individuelle wie auch die kollektive Identität von entscheidender Bedeutung, dass uns vergangenes Empfinden, Erleben und Handeln präsent bleibt. Die Gedächtnispsychologie unterscheidet explizite Gedächtnisinhalte wie Daten, Fakten, Geschichten und implizite Gedächtnisinhalte wie Bewegungsabläufe, Gewohnheiten, Assoziationsmuster. Perfektion kann aber auch das Wunderwerk menschliches Gedächtnis nicht bieten. Das Gedächtnis konstruiert auf der Basis unseres aktuellen Befindens und Wissensschatzes aus den abgespeicherten Informationsteilen eine möglichst schlüssige und für uns akzeptable Geschichte. Somit ist Erinnerung niemals ein getreues Abbild des Erlebten, sondern eingefärbt durch eine nachträgliche Interpretation. An ein und dasselbe Ereignis haben die daran beteiligen Menschen sehr oft ganz unterschiedliche Erinnerungen. Das durch Erinnerung geprägte Bild von uns und unserer Lebensgeschichte ist damit immer auch positiv verzerrenden Täuschungen ausgesetzt, aber das kann psychisch sehr gesund sein!

Key Takeaway: Die frühesten persönlichen Erinnerungen datieren meist um das vierte Lebensjahr, wobei hier die Variationsbreite groß sein kann. Die Fähigkeit zum sprachlichen Ausdruck und die volle Ausbildung eines Ich-Bewusstseins erlaubt es uns, unsere Erfahrungen mit anderen zu teilen und sie so als bleibende Gedächtnisspuren zu verankern. Cogito ergo sum! lehrte uns schon der Philosoph René Descartes.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger