Wussten Sie eigentlich …

… dass es die Angst, etwas zu verpassen, gibt? Im Cambridge Dictionary wird diese Fear of missing out (FOMO) beschrieben als unbehagliches Gefühl, ein spannendes Event verpassen zu können, an dem andere Leute teilnehmen.

Turbulente Zeiten

Die nicht enden wollende Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, der Klimawandel und seine immer spürbareren Folgen, die Inflation, all das und noch weitere Krisenherde haben unser Leben nachhaltig ins Wanken gebracht. Es braucht aber nicht unbedingt diese handfesten Krisen, um uns gehörig zu fordern. Der Alltag als solcher ist längst stressig und herausfordernd genug geworden. Wir leben in einer Multioptionsgesellschaft und müssen uns somit ständig zwischen einer Vielfalt an verlockenden Möglichkeiten entscheiden. Der Optimierungsimperativ scheint eine selbstverständliche Leitlinie zu sein, wir leben in einer Upgradekultur. Schneller, höher, weiter gilt nicht mehr nur für Olympioniken. Bester zu sein ist für viele das Mindeste. In einem Fachartikel war zu lesen, dass wir uns auf einer rückwärtsfahrenden Rolltreppe befinden. Somit müssen wir ständig die nächste Stufe nach oben nehmen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Wir dürfen Nichts versäumen, müssen jede Chance nutzen, jedes Schnäppchen des Lebens soll uns gehören. Der moderne Mensch ist in der Lage, nicht nur in Wissenschaft und Technik ein Tempo zu schaffen, für das wir biologisch-psychologisch nicht ausgestattet sind. Die Evolutionsmedizin stellt fest, dass wir nicht mehr im Einklang mit unserem biologischen Erbe leben.

Key Takeaway: In einer Welt, die zunehmend durch Entstandardisierung gekennzeichnet ist, können persönliche Werte eine wichtige Orientierung geben. Wer sich seiner wirklich wichtigen Werte bewusst ist, kann fokussierter und entschlossener Wichtiges von Unwichtigem trennen und damit die Weichen von eher ungesund auf eher gesund stellen. Weniger ist mehr könnte sich wieder mal bewahrheiten.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger