Wussten Sie eigentlich …
… dass jeder Angler verpflichtend einen Angelschein benötigt, wohingegen eine Führungskraft ohne Ausbildung, Prüfung oder Zertifikat leiten und entscheiden darf?
Führen kann doch irgendwie jeder …
…, ja, irgendwie schon. Wer die Trillerpfeife zum Tönen bringt, ist damit noch nicht automatisch Anführer. A fool with a tool is still a fool, sagt eine in der Führungskräftefachliteratur oft zitierte Redewendung. Führungsqualitäten sind kein Selbstläufer. Ein Führungsstil ist oft das Resultat persönlicher Erfahrungen. Die Aufgabe von Führungskräften ist es, Ressourcen so zu nutzen, dass wünschenswerte Resultate erzielt werden. Die Welt mag immer digitaler werden, ohne den Menschen geht das nicht. Computer kann man ein- und ausschalten, sie werden nicht müde, produzieren keine Beziehungskonflikte, sind psychisch stabil und stets gleich motiviert, nie unzufrieden und von Gruppendynamik wissen sie auch nichts. Menschen haben ein Eigenleben. Deren Qualitäten wie Wissen, Stärken, Talente, Kreativität, Innovationskraft, emotionale Energie, Intelligenz, soziale Verantwortung und Mut zu denken und zu handeln wollen entdeckt, gefördert und genutzt werden. Führungskompetenz beinhaltet die Fähigkeit zu überzeugen, zu motivieren und Verantwortung zu individualisieren. Effektivität heißt, die richtigen Dinge zu tun, Effizienz bedeutet, die Dinge richtig zu tun. Gesunde Menschenführung gelingt nur in einer Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit. Dafür ist die charakterliche Integrität von Führungskräften unerlässlich.
Key Takeaway: Führungskräfte müssen laut Malik keine Kreuzung aus einem antiken Feldherrn, einem Nobelpreisträger und einem Fernseh-Showmaster sein. Führungskräfte sollten aber gut für ihre Führungsaufgaben qualifiziert sein und in ihrer weiteren Entwicklung unterstützend begleitet werden.
Literaturtipp: Malik, F. (2014). Führen, Leisten, Leben. Wirksames Management für eine neue Welt.
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Ihr
Dr. Stefan Gerhardinger