Wussten Sie eigentlich …

… dass die Traumdeutung bereits in der hellenistisch-römischen Zeit überaus populär und geschätzt war. Sigmund Freud hat 1900 dazu sein wohl bekanntestes Buch publiziert. Darin beschreibt er den Traum als Hüter des Schlafes und legt dar, dass im Traum Tagesreste verarbeitet und Sehnsüchte bedient werden.

 

Variable Traumwelten

Der Traum bleibt ein nicht gänzlich erforschbares Faszinosum. In laienpsychologischer Lesart wird der Traum in scheinbare Wahrheiten übersetzt. So mag ein geträumter Baum etwa neue Hoffnung oder Wachstum bedeuten.  Zwar hat auch Freud die Symbolik der Träume ausführlich beschrieben, beschränkte sich aber in seiner Traumdeutung nicht auf eine 1:1 Zuordnung von Traumelement und dessen vermeintlicher Bedeutung. Neurobiologisch gesehen können Träume den verschiedenen Schlafphasen zugeordnet und als Gehirnaktivität sichtbar gemacht werden. Weshalb und was der Mensch träumt, kann die Neurobiologie nicht befriedend erklären. Sei es drum. Träume entziehen sich unserer Willkür, sie ereignen sich, ob wir es wollen oder nicht. Somit müssen wir auch skurrile Albträume akzeptieren. Wir haben aber jederzeit die Möglichkeit, uns Tagträume zuzubereiten. Kopfkino unterliegt unserer Gestaltungshoheit. In unseren Tagträumen sind wir Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller gleichermaßen und wir können entscheiden, wie kreativ und wohltuend so ein Kopfkino-Film ist. Dabei gleiten wir in eine Alltagstrance (bay.: Goaßgschau) ab, und erlauben es uns, für einen selbstbestimmten Zeitraum von der äußeren Realität in attraktivere Innenwelten zu switchen. Damit generieren wir erstrebenswerte emotionale Zustände und das wiederum tut der Seele gut.

Key takeaway: Nach Freud ist der Traum eine Reaktion auf tagsüber Erlebtes. Wir verarbeiten im Traum. In Tagträumen haben wir die Möglichkeit, bewusst voraus zu denken und uns Erfolge, schöne Ereignisse, befriedigende Erlebnisse und so vieles mehr vorzustellen. Auch wenn all das vielleicht nie Wirklichkeit wird, alleine die Vorstellung wirkt und hilft unseren Emotionen auf die Beine. Tagträume kosten übrigens nichts und bleiben Privatsphäre.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger