Wussten Sie eigentlich …

… dass im Stressreport Deutschland 2012 ein Viertel der Befragten angab, Pausen ausfallen zu lassen, weil diese nicht mehr in den Arbeitsablauf passen. Im Stressreport 2019 gab immerhin ein Fünftel der Befragten an, Ruhezeiten zu verkürzen und damit notwendige Regenerationsphasen ausfallen zu lassen.

 

Brauchen wir das Pausenzeichen wieder?                                      

Berufskraftfahrer müssen Lenk- und Ruhezeiten einhalten, andernfalls droht Strafe. Diese Pausen dienen der Arbeitnehmergesundheit und der Sicherheit auf den Straßen gleichermaßen. Brauchen andere Berufstätige etwa weniger Pausen? Wer pausenlos arbeitet, erschöpft seine Ressourcen schneller, macht mehr Fehler und büßt generell an Effektivität und Effizienz ein. Regelmäßige kurze Pausen fördern hingegen den Stressabbau, stärken das Wohlbefinden und die Motivation. Der Anspruch auf Pausen und Ruhezeiten für Erwachsene ist im Arbeitszeitgesetz ($ 4 ArbZG) geregelt. Dennoch nehmen sich viele nicht das Recht auf eine kurze Auszeit, wenn es sich nicht gerade um notwendige Raucherpausen etc. handelt. Zu viel Arbeit, Berge von Unerledigtem, falsche Skrupel, eigene innere Antreiber und schlechte Vorbilder von Kollegen und Vorgesetzten sind Pausensaboteure. Generell ist niemand unverzichtbar, schon gar nicht, wenn er nur mal fünf Minuten Pause macht. Beim Eishockey muss auch die stärkste Reihe unabhängig vom Spielgeschehen nach kurzem Einsatzintervall vom Eis, andernfalls fiele die Leistungskurve deutlich ab. Wer das beherzigt, kann Spiele gewinnen.

Key takeaway: Erlauben Sie sich Pausen (nutzen Sie den Erlaubnisschein aus der Minutenpsychologie 4). Etablieren Sie Ihre individuelle Pausenroutine. Gestalten Sie lohnende Pausen. Machen Sie nicht erst Pause, wenn Sie bereits ermüdet oder erschöpft sind, denn dann kommt die Pause zu spät. Bei Zeitdruck sollten Sie mehr Pausen machen, um Leistungsfähigkeit und Effektivität zu erhalten.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote (www.caritas-grow.de).

Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger