Wussten Sie eigentlich …
… dass verbale Angriffe wie z.B. süffisante Bemerkungen eine Stressreaktion auslösen. Dadurch wird die Muskulatur angespannt, Blutdruck, Atemfrequenz und Schweißabsonderung erhöht, Gehirnaktivität aber reduziert. Bei Angriffen müssen wir schnell flüchten oder zuschlagen. Denken ist da eher hinderlich. Man verliert die Fähigkeit, rational, originell und kreativ zu sein – und so bleiben einem die Worte gewissermaßen im Hals stecken.

Schlagfertigkeit
Schlagfertigkeit ist die Kunst, in einer unangenehmen Situation spontan und wendig zu kontern. Es handelt sich um die Fähigkeit, schnell eine witzige und clevere Antwort zu finden. Oft aber fällt uns die gewünschte Antwort erst Stunden später ein und wir bedauern vorwurfsvoll, wieder mal wie ein begossener Pudel dagestanden zu haben. Der Konter lebt von der Unmittelbarkeit, von der Überraschung und davon, den Aggressor an seiner empfindlichen Stelle zu treffen. Dafür eignet es sich, den Gegner mit den eigenen Waffen zu schlagen. „Wenn Sie mein Mann wären, würde ich Ihnen Gift in den Tee schütten“, wurde der englische Premier Churchill von Lady Astor attackiert. Er konterte: „Wenn Sie meine Frau wären, würde ich ihn auch trinken.“ Sollte Sie jemand anblaffen: „Sie haben ja schon wieder zugenommen, oder?“ Könnten Sie antworten: „Ja, das schlägt dem Fass den Zacken ins Gesicht.“ Oder wenn ein spitzfindiger Spaßvogel zu erkennen glaubt: „Ihr Mobiltelefon ist ja museumsreif.“ Könnten Sie entgegnen: „Dafür tropft es nicht.“

Key takeaway: Eine Verbesserung der Schlagfertigkeit kann man lernen. Genehmigen Sie sich etwas Zeit, eine Antwort muss nicht nach Millisekunden kommen. Aktivieren Sie ihren Aufprallschutz. Und vor allem: Erlauben Sie sich Unberechenbarkeit und Extravaganz. Ihre Antwort muss nicht zum Angriff passen.

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger