AllgemeinGrafik Inspiration on

Wussten Sie eigentlich …

… dass mindestens fünf Prozent aller deutschen Kinder und Jugendlichen an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung leiden? Zwischen 40 und 60 Prozent dieser Störungen bestehen im Erwachsenenalter weiter.

Wenn Zappelphilipp erwachsen wird

Der Frankfurter Psychiater Heinrich Hoffmann veröffentlichte 1844 sein Buch Struwwelpeter. Darin werden unter anderem ein Zappelphilipp und ein Hanns Guck-in-die-Luft beschrieben und damit Krankheitsbilder, die heute als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung oder kurz als ADHS bekannt sind. Betroffene stehen ständig unter Strom und zeigen verschiedene Auffälligkeiten in unterschiedlicher Intensität. Im Extremfall werden sie sich selbst und ihrer Umgebung zur großen Belastung. Nicht jede Sprunghaftigkeit, nicht jeder starke Ideenfluss, nicht jede Konzentrationslücke ist ein Indiz für ADHS. Es bleiben aber auch viele dieser Störungen zu lange unentdeckt. Betroffene Erwachsene wundern sich oft ein Leben lang, warum sie trotz aller Anstrengung nie so gut funktionieren, wie sie das von sich erwarten dürften. Depressive Reaktionen können die Folge dieser ständigen Diskrepanz zwischen Ist und Soll sein. Eine einmal manifestierte Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung wächst sich nicht einfach aus. Jedoch kann eine gut ansprechende Behandlung aber eine deutliche Symptomreduktion, im Idealfall auch Symptomfreiheit bewirken. Mit zunehmendem Lebensalter zeigt sich die Aufmerksamkeitsstörung eher in Form von Konzentrationsschwierigkeiten. Die Hyperaktivität und der im jungen Alter intensive Bewegungsdrang weichen einer inneren Unruhe und inneren Getriebenheit, die Impulsivität kann später vermehrt in Impulskontrollstörungen münden. Ob ADHS im Kindes- und Jugendalter oder als Störung im Erwachsenenleben, die wesentlichen Behandlungselemente bleiben gleich.

Key Takeaway:  

ADHS-Behandlung setzt eine fundierte Diagnostik voraus. Es bedarf der Psychoedukation, um ADHS, seine Gründe, Auswirkungen und Folgen 

verstehen zu können. Psychotherapie und Ergotherapie sowie medikamentöse Behandlung werden in der Regel kombiniert. Das Mittel erster Wahl ist Methylphenidat, der zentrale Wirkstoff in den Medikamenten Medikinet und Ritalin. Im Grunde sind diese Medikamente Aufputschmittel, aber mit der positiven Absicht, durch gesteigerte Konzentration mehr Selbststeuerung zu erzielen. Zentrales Ziel der ADHS-Therapie ist Struktur, Struktur, Struktur.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote (www.caritas-grow.de).

Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger