Wussten Sie eigentlich …
… dass Geduld definiert wird als Ausdauer im ruhigen, beherrschten, nachsichtigen Ertragen oder Abwarten von etwas? Ungeduld hingegen macht Stress und erschwert das Setzen von Prioritäten.
Geduld, Geduld, Geduld
Nervt Sie jede rote Ampel, ein zu langsamer Autofahrer vor Ihnen, der umständliche Kunde vor Ihnen an der Supermarktkasse, ein Online-Formular, das sich nicht schnell genug ausfüllen lässt? Treibt es Ihren Puls in die Höhe, wenn sich Ihre Verabredung um wenige Minuten verspätet, wenn Sie in der Arztpraxis nicht schnell genug drankommen, wenn der Zug wieder einmal, wie fast immer, Verspätung hat, wenn ein Zeitgenosse sehr weitschweifig ist und nicht zum Punkt kommt? Eigene Ungeduld wird auch die unmittelbare soziale Umgebung in Mitleidenschaft ziehen, Stimmungen übertagen sich bekanntlich. Langmütig sein, etwas erdulden können, sich ein inneres Zulassen erlauben sorgt für innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Geduld, als Muskel für das Warten, gilt auch als Tugend der Erfolgreichen. „Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern“ (Konfuzius). Das Handy, eigentlich zunächst nur ein Telefon, ist zum Allheilmittel der Wartenden geworden. Wir lassen keine freie Minute ungenutzt. Geduld aber heißt Akzeptanz, das Unabänderliche annehmen können. Geduld heißt Hoffnung haben, dass das ersehnte Ereignis tatsächlich eintritt. Geduld ist Selbstkontrolle. Der berühmte Marshmallow-Test belegte, dass Bedürfnisaufschub und Selbstdisziplin, also ein Abwarten können, sehr erfolgreiche Alltagsbewältigungskompetenzen sind. Geduld ist nicht nur eine Selbstkasteiung. Wir dürfen ungeplante Wartezeiten auch für schöne Dinge, gute Gedanken oder einfach zur Verarbeitung von ohnehin immer zu viel Input nutzen. Freuen Sie sich doch mal, über unerwartete Extrazeit, erlauben Sie sich unproduktiv sein zu dürfen, beobachten sie achtsam Ihre innere und äußere Umgebung. Sind Sie überhaupt noch dazu in der Lage, sich langweilen zu können?
Key Takeaway:
Geduld kann man lernen. Finden Sie zunächst heraus, was Sie ungeduldig macht. Setzen Sie sich bewusst das Ziel geduldiger zu werden. Definieren Sie Ihre persönliche Vorstellung von Geduld. Überprüfen und adjustieren Sie Ihre inneren Glaubenssätze. Negative Gedankenmuster helfen niemandem. Erlauben Sie sich manche Ungeduld. Entwickeln Sie ein Gespür dafür, wann Geduld, wann Ungeduld eher angemessen ist. Und dann heißt es üben, üben, üben!
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Ihr
Dr. Stefan Gerhardinger
