Wussten Sie eigentlich …
… dass die Giraffe das Symbol der Gewaltfreien Kommunikation ist? Giraffen haben das größte Herz aller Landtiere. Gewaltfreie Kommunikation kommt von Herzen und schafft Nähe, nicht Distanz.
Abrüstung im Gespräch
Menschliche Kommunikation ist ein hohes Gut, weil sie den Aufbau von Beziehungen, das Teilen von Erfahrungen und das Ausdrücken von Gefühlen ermöglicht, was zu mehr psychologischer Sicherheit und Zufriedenheit führt.
Kommunikation ist aber beileibe nicht immer so gestaltet, dass beide Seiten davon profitieren. Ob tölpelhaft, versehentlich, unbedacht oder bewusst, gezielt, mit Kalkül, jedes Wort kann eine Waffe sein. Gewalt in der Kommunikation ist sicher nicht unmittelbar tödlich, aber schwer verletzend ganz oft. Eine Kränkung ist die vermeintliche oder tatsächliche Verletzung eines Menschen in seiner Ehre, Würde, seinen Werten, seinen Gefühlen und seiner Selbstachtung. Kränkungen können krank machen. Wer an sich ohnehin zweifelt, wer wenig Selbstwertgefühl hat, ist umso dünnhäutiger und somit anfälliger für die verbalen Hiebe anderer Menschen. Ob selbstbewusst oder seiner selbst eher unsicher, wir sind tagtäglich verbalen Ohrfeigen ausgesetzt, auch wenn diese keinesfalls immer böse gemeint sind oder Arglist im Kern haben. Manche Menschen leben aber davon, andere abzuwerten, um sich selbst damit aufwerten zu können. Reizformulierungen wirken oft neutral-harmlos, aber „Ich verstehe Sie ja, aber …“, heißt ganz oft „Ich verstehe Sie überhaupt nicht, Sie reden wirres Zeug“. „Nun beruhigen Sie sich doch …“ kann bedeuten „Führen Sie sich nicht auf wie ein wilder Stier“. „Wie war gleich nochmal Ihr Name …“ kann im Grunde meinen „Sie sind mir völlig egal.“ Unbewusste Automatismen sind oftmals die verantwortlichen Übeltäter. Schlechte Gefühle sind die Kinder unserer unerfüllten Bedürfnisse und diese wiederum äußern sich allzu schnell in oft unberechtigten Vorwürfen an unser Gegenüber.
Key Takeaway:
Wenn Sie Ihr Gegenüber nicht verletzten wollen, achten Sie auf das Ziel Ihrer Botschaft und die Wahl Ihrer Worte. Fragen Sie sich stets, wie ein Gespräch gestaltet sein muss, damit Ihr Gesprächspartner etwas davon hat. Wenn Sie selbst Opfer einer Verbalattacke werden, gönnen Sie sich eine kurze Verschnaufpause, spiegeln Sie Ihrem Gegenüber sein Verhalten, versuchen Sie die dahinter wirksamen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen, benennen Sie aber auch Ihre verletzten Gefühle, Ihre Bedürfnisse und grenzen Sie sich gegebenenfalls frühzeitig ganz klar ab.
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Ihr
Dr. Stefan Gerhardinger