Wussten Sie eigentlich …
… dass Freiherr von Knigges Ratgeber seit 1788 dem Leser verrät, wie man sich in einer Gesellschaft elegant bewegt, welches Verhalten in bestimmten Situationen angemessen erscheint und wie man mit schwierigen Charakteren zurechtkommt?
Sind Sie sozial intelligent?
Soziale Intelligenz wurde vom Psychologen Thorndike erstmal 1922 beschrieben und durch Daniel Goleman 2006 einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht. Soziale Intelligenz umfasst eine hohe Sensibilität, gute kommunikative Fertigkeiten, eine prosoziale Einstellung, Empathie, Fähigkeit zur Perspektivübernahme, soziale Anpassungsfähigkeit, gute Kenntnisse sozialer Normen und Regeln. Wir alle kennen die Vokabeln Umgangsformen, Anstandsregeln, Höflichkeit, Taktgefühl, Benehmen, Manieren, Etikette. In der alltäglichen Umsetzung unterscheiden sich die Menschen aber offenbar erheblich. Inwieweit das einem nicht Können oder einem nicht Wollen zugeschrieben werden muss, bleibt in der Summe egal. Knigges „Über den Umgang mit Menschen“ ist kein reines Benimmhandbuch, das uns Tischsitten und Kleidervorschriften nahelegt. Knigges originäre Zielsetzung ist die Ökonomie in Beziehungen, das heißt, effizient, erfolgreich, angepasst auftreten zu können. Zu Beziehungen zählen immer mindestens zwei, daher geht es um die Außen- und Innenwirkung dieser Ökonomie, um Respekt zu gleichen Teilen vor dem anderen und vor sich selbst. Der wahrhaft würdevolle Umgang ist für Knigge eine Frage der Herzensbildung, denn gute Manieren alleine können reines Blendwerk sein. Knigges Empfehlungen gewinnen in der modernen Welt rapide an Bedeutung. Eine kleine Auswahl aus seinem Originalwerk: „Jeder Mensch muss sich in der Welt selbst gelten machen!“ „Enthülle nicht die Schwächen deiner Nebenmenschen!“ „Interessiere dich für andre, wenn du willst, dass andre sich für dich interessieren sollten!“ „Wo man sich zur Freude versammelt, da rede nicht von Geschäften!“ „Sei dir ein angenehmer Gesellschafter!“ „Man sei höflich gegen Geringere, auch dann, wenn man ihrer nicht bedarf!“ „Man soll nie vergessen, dass die Gesellschaft lieber unterhalten als unterrichtet werden will.“
Key Takeaway
Geringe soziale Intelligenz zeigt sich durch Unaufmerksamkeit, eine gewisse Schamlosigkeit, emotionale Empfindlichkeit, Misstrauen und Missgunst, Hang zur Radikalität im Urteilen. Hingegen sind sozial intelligente Menschen oft unauffällig, sympathisch und im Kontakt angenehm. Das Sein steht deutlich über dem Schein.
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Ihr
Dr. Stefan Gerhardinger