Minutenpsychologie

Wussten Sie eigentlich …

… dass sich gemäß einer Forsa-Umfrage 43 % der Berufstätigen häufig massiv unter Druck fühlen? Jeder Siebte fühlt sich sogar sehr häufig gestresst. Frauen sind davon stärker betroffen als Männer.

Stress lass nach …

Mal ehrlich: Würden Sie von sich behaupten wollen, gar keinen Stress zu haben? Gestresst zu sein gilt Vielen als Statussymbol der Erfolgreichen. Die Stressreaktion ist eine natürliche, evolutionsbiologisch uralte Bereitstellungsreaktion unseres Körpers, die unser Überleben sichert. Unser Körper ist damit auf Kampf oder Flucht programmiert. Im modernen Leben wird diese Stressreaktion allzu oft ausgelöst, obwohl es nicht um unser Überleben geht. Kampf oder Flucht sind meistens nicht notwendig. Säbelzahntiger säumen heutzutage selten unseren Weg. Stress ist die subjektive Einschätzung, dass die momentan verfügbaren Ressourcen nicht ausreichen, um eine gegebene Aufgabe bewältigen zu können. Das Erleben von Stress folgt kognitiven Bewertungsprozessen, hängst also davon ab, ob wir eine Situation neutral, als Herausforderung oder Bedrohung interpretieren. Wenn wir zur Einschätzung Bedrohung gelangen, bewerten wir, ob wir genügend Bewältigungsmöglichkeiten haben. Fällt diese Antwort negativ aus, sitzen wir in der Stressfalle. Stressbewältigung setzt eine Situations- und Verhaltensanalyse voraus. Stressmanagement ist Aktion, nicht Reaktion. Kurzfristige Stressbewältigung ist situationsbezogen und damit per se palliativ. Techniken sind dabei zunächst eine Unterbrechung des Stressgeschehens durch eine bewusste und kontrollierte Hinwendung, gefolgt von einer Kurzentspannung. Dann sollten wir die möglichen Auswirkungen des aktuell Erlebten ganz bewusst massiv übertreiben und damit ad absurdum führen. Jetzt erlauben wir uns realistische Gedanken, erstellen einen Handlungsplan und schreiten zur Tat. Langfristige Stressbewältigung erfolgt prinzipiell, nicht aktuell. Es bedarf der Einstellungsänderung und damit der Liberalisierung innerer Antreiber. Fähigkeiten des strategischen Problemlösens lassen sich erlernen. Ressourcenaktivierung und gutes Selbstmanagement sind unerlässlich.

Key Takeaway: Stress wird im modernen Leben häufig durch innere Antreiber ausgelöst. Wir sitzen zu oft in unserer Perfektionismusfalle, pausenlos erreichbar und ständig mit Unterbrechungen und Veränderungen kämpfend. Wir gewöhnen uns an viele Belastungen, das macht uns stressblind und das ist gefährlich. Verzichten Sie auf Multitasking, nehmen Sie sich Zeit für Ihren Stress und begegnen Sie ihm nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn, sondern mit strategischem Management.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote (www.caritas-grow.de), insbesondere den Workshop „Stressmanagement“ am 08.10.2024.

Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger