Wussten Sie eigentlich …
… dass Psychotherapeuten in ihrer Ausbildung viele Stunden Selbsterfahrung nachzuweisen haben? Angehende Psychoanalytiker müssen eine Lehranalyse durchlaufen. Die Bearbeitung eigener konfliktträchtiger Persönlichkeitsanteile dient der Selbsterkenntnis. Nur integre Persönlichkeiten sollen belasteten Menschen helfen dürfen.
Wer bin ich eigentlich?
Laut GEO kompakt 32 sind hochverträgliche Personen zwar beliebt, gehen aber beim beruflichen Vorankommen eher leer aus. Dies konnte in einer Studie mit 4000 Führungskräften belegt werden. Je rücksichtsloser der Mensch, desto größer ist sein Erfolg. Das bedeutet aber auch, dass nicht wenige Firmen, Parteien und Organisationen von Menschen mit mancherlei psychopathischen Tendenzen geleitet werden. Wir kennen uns selbst ein Leben lang und bleiben uns doch ein nie ganz ergründbares Mysterium. Der Mensch kann sich etwa ab dem 2. Lebensjahr selbst erkennen. Das ist nur wenigen anderen Lebewesen möglich, etwa Menschenaffen, Elefanten, Pferden, Delfinen und Elstern. Sich erkennen und entdecken zu können ist der Start der Identitäts-Entwicklung. Ab jetzt beginnt die Selbstfindung, geleitet von Zweifeln, Fragen und Wünschen. Die Frage „wer bin ich?“ umfasst verschiedene Ebenen. Persönlichkeitsbezogen beinhaltet das unseren Charakter, wie auch Temperament, Intelligenz, Kreativität und unsere Physis. Motivationsbezogen umfasst das unsere Absichten und Ziele. Philosophisch betrachtet berührt die „wer bin ich“ Frage unser Werteverständnis, Lebensweisheiten, Sinnfragen und unsere Lebenslogik. Wenn Sie genauer wissen wollen, wer Sie eigentlich sind, stellen Sie sich doch immer wieder mal folgende Fragen: Warum tue ich das eine und nicht das andere? Was interessiert mich am meisten? Mit welchen Handlungen und Zielen bestätige ich meine Identität? Welche Ziele sind mir eine Herzensangelegenheit? Welche Vorhaben bleiben in meinem bisherigen Leben unerreicht? Wo sitzen meine hartnäckigsten Selbstlügen? Was passt zu mir, was verschafft mir einen Mehrwert? Hat mein Leben eine Richtung, einen roten Faden? Oder plätschert es dahin und vergeht? Was will ich in meinem Leben sicher nicht? Was würde ich am meisten vermissen, wenn ich es plötzlich nicht mehr hätte? Für wen ist es wichtig, dass ich so bin wie ich bin?
Key Takeaway: Frank Sinatra sang „I did it my way“. Es gibt keine gute oder schlechte Persönlichkeit. Gleichen sie dennoch ihr Real-Ich mit ihrem Ideal-Ich ab. Selbstverwirklichung ist weit mehr als Selbstinszenierung. Geben Sie Ihrem wahren Ich eine Chance! „Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein, als ein rundes Nichts“ sagte Friedrich Hebbel.
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Ihr
Dr. Stefan Gerhardinger