Wussten Sie eigentlich …

… dass der Psychologie-Pionier Skinner abergläubisches Verhalten bei Tauben entdeckte? Regelmäßige Körnerfütterung und dabei zufällig gezeigtes Verhalten der Tauben, wie etwa picken oder sich putzen, ergaben eine Konditionierung. Daraufhin wurde das Verhalten weiter gezeigt und scheinbar durch die ohnehin automatische Fütterung belohnt.

Zum Nutzen des Aberglaubens

Das menschliche Gehirn hat sich im Laufe der Evolution so entwickelt, dass es Muster und Sinnhaftigkeit erkennen will. Es wird nach Kausalitäten, also Ursache-Wirkung-Zusammenhängen gesucht, die bei Bedarf auch gefunden werden können, ohne dass es sie tatsächlich gibt. Eine immer komplexer werdende Welt scheint die Suche nach einfachen Weltbildern zu begünstigen. Mal ehrlich: Vermeiden Sie es, unter einer Leiter hindurchzugehen? Stört Sie die von links kommende schwarze Katze? Planen Sie ungern Events an einem Freitag den 13.? Sind Schornsteinfeger, Marienkäfer, Hufeisen, Marzipanschweinchen, vierblättrige Kleeblätter, Sternschnuppen, Glückspfennige, Daumen halten und auf Holz klopfen bedeutungsvolle Ereignisse und selbstverständliche Rituale? Der Aberglaube erlaubt es, in einer verwissenschaftlichten Welt die Magie nicht verkommen zu lassen. Wer wird denn bitte so töricht sein, das in einer erfolgreich absolvierten Prüfung erstmals eingesetzte Maskottchen fortan unberücksichtigt zu lassen? Obwohl wir sehr genau wissen, dass ein Stofftierchen kein Universal-Schutzengel sein kann: Es könnte ja doch irgendwie eine Wirkung haben und man sollte nichts unversucht lassen! Abergläubisches Verhalten dient als Alltagsstrategie zum Umgang mit Ängsten und Unvorhersehbarem. Der Mensch hat ein Bedürfnis nach Kontrolle und ist sehr findig darin, Kontrollierbarkeit subjektiv zu erhöhen. Auch die Psychologie bleibt neben all der wissenschaftlich geschaffenen Evidenz noch ein wenig psycho-logisch.

Key Takeaway: Studien gemäß helfen selbstgewählte Glücksbringer, um tatsächlich erfolgreicher sein zu können. Menschen mit einem Talisman fühlen sich zuversichtlicher, dies fördert die Leistung. Das Christkind und der Osterhase sind für kleine Kinder wichtige Heiligtümer, die der Welt einen geheimnisvollen Glanz geben und dabei keinen Schaden anrichten.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote (www.caritas-grow.de).

Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger