Minutenpsychologie

Wussten Sie eigentlich …

… dass gemäß psychologischer Forschung etwa 50% unserer Persönlichkeit genetisch bedingt sind, die anderen 50% aber durch Lernerfahrung geprägt werden? Temperament kann als biologische Komponente unserer Persönlichkeit betrachtet werden, der Charakter beinhaltet die Kompetenz für moralisches Verhalten.

Persönlichkeit wachsen und gedeihen lassen

Die Entwicklung des Menschen ist ein lebenslanges Projekt. In allen Lebensphasen gilt es Entwicklungsaufgaben zu bewältigen: Entwicklung von sprachlichen, motorischen, emotionalen und sozialen Kompetenzen, Identifikation der eigenen Geschlechtsrolle, Entwicklung von Gewissen und Moral, emotionale Unabhängigkeit von Eltern und anderen Erwachsenen, Übernahme der Erwachsenenrolle, Gründung einer Familie, Ausscheiden aus dem Berufsleben, körperliche Veränderung im Alter und eine Haltung zum Sterben entwickeln, seien  exemplarisch genannt. Die gelingende Bewältigung der einzelnen Entwicklungsaufgaben formt eine reife Persönlichkeit, die gut sozialisiert ein Verhalten zeigt, das den jeweils geltenden Normen, Regeln, Werten und Erwartungen einer Gesellschaft entspricht. Persönlichkeitsentwicklung ist sehr variabel, es gibt verschiedenste Persönlichkeitszüge oder Persönlichkeitsstile. Die Formung der Persönlichkeit ist offenbar sehr störanfällig. Demnach kann sich Persönlichkeit auch verwickeln. Immerhin 10% der Allgemeinbevölkerung leiden an einer klinisch relevanten Persönlichkeitsstörung, die prägnant als komplexe Interaktionsstörung definiert werden kann. Identität, Selbststeuerung, Empathie, Beziehungsfähigkeit können in allen Schweregraden beeinträchtigt sein. Nachdem hier viel Schadenspotential entsteht, ist es sinnvoll und hilfreich, der Persönlichkeitsbildung des Menschen lebenslang Korrekturhilfen und Assistenzoptionen zur Verfügung zu stellen. Damit eine Pflanze gerade wächst, werden ja auch Stützen und Rankhilfen eingesetzt.

Key Takeaway: Nicht wenige Menschen entwickeln eine Inkompetenzkompensationskompetenz, um wenigstens so zu tun, als würden sie die Erwartungen ihrer sozialen Umwelt erfüllen. Laut Picasso gibt es unter den Menschen viel mehr Kopien als Originale. Die perfektionierte Selbstoptimierung kann kein vernünftiges Ziel sein, es geht hier nicht um Automaten, sondern um Menschen. Aber suchen Sie Kontakt zu unterschiedlichen Menschentypen, machen Sie Dinge, die Sie niemals tun würden und Sie erfahren viel über die Ausgewogenheit, Reife und Flexibilität Ihrer Persönlichkeit.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema und über sich selbst erfahren wollen, nutzen Sie die persönlichkeitsbildenden caritasGROW-Angebote (www.caritas-grow.de).

Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger