Wussten Sie eigentlich …

… dass gemäß Zwillingsstudien die Erblichkeit von Intelligenz bei etwa 60 % liegt? Um bestimmte Fähigkeiten auszubilden, reicht Talent allein nicht, es braucht auch eine anregende Umwelt. Intelligenz speist sich also aus zwei Hauptquellen.

Intelligenz

Intelligenz umfasst die Auffassungsgabe, die Gelehrtheit, das Wissen, das Denkvermögen, die Kreativität, die Entscheidungsfindung. Wir unterscheiden fluide und kristalline Intelligenz. Alfred Binet und Théodore Simon gelten als Erfinder des Intelligenztests, der 1905 erstmals eingesetzt wurde. Seitdem wurden vielfältige Verfahren entwickelt. Weit verbreitet sind der Intelligenz-Struktur-Test (IST), der Hamburg Wechsler Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE-R), den es auch für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 16 Jahren (HAWIK-IV) und Kinder im Vorschulalter (HAWIVA-III) gibt. Ravens Progressive Matrizen sind sprachfreie Multiple-Choice-Intelligenztests. Die in einem Intelligenztest erzielten Ergebnisse werden mit der Altersnorm verglichen, damit steht das individuelle Resultat relativ zum Testergebnis vieler anderer einer Altersgruppe. Tests müssen den Gütekriterien Validität, Reliabilität und Objektivität genügen. Das heißt, sie müssen messen was sie vorgeben zu messen (also Intelligenz und nicht etwa Motivation), sie müssen zu unterschiedlichen Messzeitpunkten zu sehr ähnlichen oder gleichen Ergebnissen kommen und der Test kommt zu seinem Ergebnis unabhängig von der Person, die den Test durchführt. Ein IQ von 100 spricht für normale oder durchschnittliche Intelligenz, ab IQ 115 handelt es sich um überdurchschnittliche Intelligenz. Hochbegabung beginnt bei einem IQ von 130. IQ-Werte von unter 90 gelten als niedrig, die leichte Intelligenzminderung beginnt ab einem IQ von unter 70, dann folgen die mittelgradige, die schwere und schwerste Intelligenzminderung. Desto geringer die Intelligenz, desto weniger ist ein Regelschulbesuch möglich. Bei zunehmender Intelligenzbeeinträchtigung ist selbständige Lebensführung immer weiter eingeschränkt. „Kluge Menschen können sich dumm stellen, das Gegenteil ist schwieriger.“ (Kurt Tucholsky)

Key Takeaway

Intelligenz ist nicht komplett starr, sie kann bei mangelndem Gebrauch abnehmen, sie lässt sich aber auch stärken. Gehirnjogging ist eine Möglichkeit. Herausfordernde Denksportaufgaben wie die folgende machen Sie am besten ohne Beobachtungs- und Ergebnisdruck: Wie bringt ein Fährmann eine Ziege, einen Wolf und einen Kohlkopf über den Fluss, wenn er aber nur eins von den drei auf die Fähre laden darf? Dabei muss er darauf achten, dass die Ziege nicht den Kohlkopf und der Wolf nicht die Ziege frisst!

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Ihr

Dr. Stefan Gerhardinger